Zur Früherkennung und Diagnostik von Morbus Parkinson und Demenzen setzen wir moderne nuklearmedizinische Verfahren ein.
Die PET/CT ist eine Kombination aus zwei unterschiedlichen bildgebenden Verfahren: der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und der Computertomografie (CT). Die PET/CT ist derzeit das modernste bildgebende Verfahren zur frühzeitigen Erkennung sowohl von Tumoren und koronaren Erkrankungen als auch von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer.
Die PET ist ein nuklearmedizinisches Diagnoseverfahren. Dem Patienten werden kleinste Mengen radioaktiv markierter Stoffe injiziert. Mithilfe einer PET-Kamera kann der Arzt die Verteilung dieser Stoffe im Körper sehen und daraus Schlüsse zu Stoffwechselvorgängen im Körper schließen.
Die Computertomografie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der der zu untersuchende Körperbereich in Schichten aufgenommen wird. Röntgenstrahlen werden durch die entsprechende Körperstelle geschickt, wobei die Intensität der Strahlen beim Austritt aus dem Körper gemessen wird. So sind Rückschlüsse auf die Dichte des Gewebes möglich. Durch die Berechnung im Computer wird ein dreidimensionales Bild erstellt, das Gewebestrukturen, Organe, Knochen und Hohlräume zeigt.
Durch Überlagerung dieser beiden Bilder – PET und CT – lassen sich Veränderungen im Stoffwechsel, wie sie etwa bei Parkinson oder Demenzen üblich sind, sehr genau beobachten.
Ein bildgebendes Verfahren, das sich sehr gut zur Früherkennung der Parkinsonerkrankung eignet, ist der sogenannte DaTSCAN, eine Szintigrafie des Gehirns. Ein DaTSCAN ist eine nuklearmedizinische Diagnosemethode, die die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen, der sogenannten Dopamintransporter, im Gehirn darstellt.
Der Verlust von Nervenzellen, die Dopamin produzieren, ist Charakteristikum von Morbus Parkinson. Ob ein solcher Verlust vorliegt und wie weit er ggf. vorangeschritten ist, kann der erfahrene Nuklearmediziner anhand des DaTSCANs beurteilen.
Die MIBG-Szintigrafie (oder MIBG-Scan) ist eine nuklearmedizinische
Untersuchung, die vor allem in der Tumordiagnostik, aber auch zur
Differentialdiagnostik bei Parkinson eingesetzt wird. Bei klinisch
unklaren Parkinson-Syndromen verhilft eine MIBG-Szintigrafie des Herzens
zu einer eindeutigen Diagnose. Insbesondere eine Abgrenzung von Morbus
Parkinson zu einer Multisystematrophie (MSA) ist mithilfe des MIBG-Scans
möglich.
Durch eine MIBG-Szintigrafie des Herzens können Veränderungen des sympathischen Nervensystems, wie sie bei Morbus Parkinson bereits im Frühstadium auftreten, nachgewiesen werden. So kann der erfahrene Nuklearmediziner eine eventuelle Parkinsonerkrankung schon frühzeitig erkennen. Der radioaktiv markierte Stoff, der zur Bildgebung verwendet wird, heißt Jod-131-Metaiodbenzylguanidin (MIBG).
Ein weiteres nuklearmedizinisches Verfahren zur Parkinsondiagnostik ist
die IBZM-Szintigrafie. Genau wie der MIBG-Scan dient auch die
IBZM-Szintigrafie dazu, Morbus Parkinson diagnostisch von anderen
Parkinsonsyndromen zu unterscheiden.
Gescannt wird bei der IBZM-Szintigrafie das Striatum, ein Teil des Großhirns, um die Dopamin-Rezeptoren (D2) der dort befindlichen nachgeschalteten Nervenzellen darzustellen. Diese stellen sich bei Morbus Parkinson unauffällig dar, nicht aber bei anderen parkinsonähnlichen Erkrankungen wie der Multisystematrophie (MSA). Für die Bildgebung kommt der radioaktiv markierte Dopamin-Rezeptor-Ligand Jod-123-Iodobenzamid (IBZM) zum Einsatz.