Multimodale Parkinson-Komplexbehandlung

Die Multimodale Komplexbehandlung bei Morbus Parkinson verbindet eine medikamentöse Therapie mit Elementen aus Physiotherapie und Physikalischer Therapie, Sport- und Ergotherapie, Neuropsychologie und Logopädie. Der Therapieplan wird immer individuell zusammengestellt und richtet sich nach den Bedürfnissen des einzelnen Patienten und nach dem Schweregrad bzw. dem Stadium der Erkrankung.

Medikamentöse Therapie bei Parkinson

Zunächst wird die aktuelle Medikation des Patienten durch einen neurologischen Facharzt überprüft und, wenn nötig, angepasst. Zum Einsatz kommen Medikamente, die den Mangel an Dopamin in den betroffenen Nervenzellen ausgleichen. Sie werden meist in Tablettenform verabreicht und im Körper durch ein bestimmtes Enzym in Dopamin umgewandelt.

Pumpentherapie im fortgeschrittenen Stadium

Darüber hinaus kann Dopamin auch durch eine sogenannte Pumpentherapie verabreicht werden. Diese Methode wird insbesondere dann verwendet, wenn die Parkinson-Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Mithilfe einer kleinen, tragbaren Pumpe wird das Medikament durch eine Kanüle im Bauchbereich unter die Haut ins Fettgewebe gegeben. Diese elektrische Pumpe ermöglicht eine exakte individuelle Einstellung der Medikation und gibt das Präparat dann automatisch kontinuierlich ab. So ist insbesondere bei hohen Medikationen im Vergleich zu Tabletten eine gleichmäßige Wirkung gewährleistet.

Individueller Therapieplan mit mehreren Modulen

Sobald die Medikation optimal eingestellt ist, werden weitere Therapiemodule ergänzt. Für jeden Patienten wird ein individueller Therapieplan zusammengestellt, der sich nach dem jeweiligen Stadium der Erkrankung, den Fähigkeiten und Bedürfnissen des einzelnen Patienten richtet. Dabei setzen wir in der Neurologischen Klinik Sorpesee auf krankengymnastische Therapien, Sprech- und Schlucktrainings sowie ergotherapeutische Sitzungen. Die wöchentliche Therapiezeit während des Klinikaufenthalts beträgt in der Regel mindestens 7,5 Stunden.

Das besonders geschulte Pflegepersonal (ausgebildete Parkinson-Assistenten) unterstützt durch eine aktivierend-therapeutische Pflege, erstellt gemeinsam mit dem Patienten Bewegungsprotokolle und steht jederzeit beratend zur Seite. So wird einerseits eine lückenlose medikamentöse Versorgung und andererseits auch die Weitergabe von wichtigen Informationen an Angehörige und/oder den häuslichen Pflegedienst gewährleistet.

Dauer der Therapie

Die Dauer der Therapie wird in den ersten Tagen des Klinikaufenthalts in Absprache mit dem behandelnden Arzt festgelegt. In aller Regel erstreckt sich die stationäre Komplexbehandlung über etwa drei Wochen.

Teilstationäre Parkinsontherapie

Seit März 2022 bieten wir die Parkinsontherapie auch teilstationär an. Das heißt, Patienten nehmen in der Klinik über mehrere Wochen an einer Parkinsontherapie teil, müssen aber nicht in der Klinik übernachten.


Untersuchungen zeigen: Parkinson-Patienten profitieren von Komplexbehandlung. Einen entsprechenden Artikel im Deutschen Ärzteblatt vom 07. November 2022 lesen Sie hier.



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Die Einweisung in die neurologische Klinik erfolgt durch Ihren Hausarzt oder behandelnden Neurologen. Spezielle Anträge bei der Krankenkasse sind nicht erforderlich.

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