Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems und kann das Gehirn und das Rückenmark angreifen. Dabei schädigt die Multiple Sklerose die Hüllschicht der Nerven. In Deutschland sind rund 200.000 Menschen an MS erkrankt – in erster Linie Frauen.
MS-Patienten sind in erster Linie junge Erwachsene, bei denen beispielsweise plötzlich Sehstörungen auftreten. Auch Gefühlsstörungen in den Beinen, Muskelsteifheit und Lähmungserscheinungen gehören zu den Symptomen.
Um eine eindeutige Diagnose erstellen zu können, werden Sie bei Verdacht auf Multiple Sklerose eingehend neurologisch und körperlich untersucht. Darüber hinaus werden Sie zu Ihrer individuellen Krankheitsgeschichte befragt. Im Anschluss werden über verschiedene Untersuchungsverfahren andere Ursachen für Ihre Symptome ausgeschlossen.
Bei der körperlich-neurologischen Untersuchung werden die wichtigsten Muskelgruppen auf Spastizität oder schlaffe Paresen untersucht. Dabei werden die Muskelgruppen an Armen und Beinen gestreckt und gebeugt. Sofern eine Spastizität vorliegt, spüren unsere Experten einen Widerstand. Der Schweregrad der Spastizität steht in Abhängigkeit zur Schwere der Schädigung des Gehirns und des Rückenmarks.
Die MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) gehört zu den effektivsten Untersuchungsverfahren. Das schonende bildgebende Verfahren stellt bei etwa 85 % der MS-Patienten bereits im frühen Stadium Veränderungen im Hirn fest. Dabei werden Sie bei der MRT vollkommen strahlenfrei und schmerzfrei untersucht.
Über eine dünne Hohlnadel wird Ihnen aus dem Bereich der Lendenwirbel Nervenwasser entnommen, das im Labor eingehend auf Entzündungszellen untersucht wird.
Multiple Sklerose ist leider bislang nicht heilbar. Es stehen mittlerweile jedoch mehrere Optionen zur Behandlung zur Verfügung. Ziel ist es, die Krankheitsaktivität zu stoppen oder zumindest das Fortschreiten zu verlangsamen. Die Therapie wird immer individuell auf den Patienten und den Krankheitsverlauf abgestimmt.